Clalüna Heidi

Heidi
Clalüna
Geschäftsführerin
1960
Sils-Maria
verheiratet
Kreis: Oberengadin
BDP
Grossrätin bisher


In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

  • Familie :  zwei Töchter, ein Sohn ( Alle erwachsen )
  • Berufstätigkeit / Pensum:   100% Geschäftsführerin Fuhrhalterei Clalüna
  • Ehrenamtliche Tätigkeit: Präsidentin BDP Regionalpartei Maloja, Seniorenarbeit im Dorf

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Gemeindevorstand Sils-Maria seit 2011

Grossratsstellvertreterin von 2006 - 2010

Grossrätin und KBK Mitglied seit 2010

Schulrat Sils-Maria 1996 – 2008

Ich kam zur Politik, weil ich in der Dorfgemeinschaft etwas beitragen wollte. Der Weg führte mich dann über den Schulrat zur den kommunalen bis kantonalen Ämter.

Was möchten Sie als Regierungs- oder Grossrätin bewegen?
Gerechtigkeit für alle, verbunden mit Pflichten und Lasten für Jedermann.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Im Schulwesen und Sozialem, aber auch in Dingen das unser Tal, das Engadin, direkt betreffen.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung ist für mich nicht nur eine Sache zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Personen, die dasselbe machen, oder dieselbe Ausbildung haben. Die Gleichstellung zwischen Stadt und Land, arm und reich, oder auch Jung und Alt. Gleich lange Spiesse für alle, da sind wir teilweise noch weit ab vom Ziel.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ich denke in den einzelnen Sparten wird schon viel gemacht und in anderen total vernachlässigt. Ich finde, man sollte dran bleiben, aber erzwingen geht nicht. Sollte ein Chefposten frei werden, ist es mir wichtiger, dass er mit einer kompetenten Person besetzt wird, als dass das Geschlecht ausschlaggebend ist. Sind zwei Personen gleichgestellt und eine ist eine Frau, bin ich natürlich sehr dafür, dass die Frau die Stelle bekommt. Die BDP versucht das schon länger so zu handhaben.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Im Prinzip finde ich das gut, aber auch hier kommt es auf die Situation an. Mehr sagen kann ich dazu nicht, denn als Selbstständige stellt sich diese Frage nicht.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich habe mit grosser Freude am letzten Mädchenparlament mitgemacht. Dies hätte aber auch grad so gut das Jugendparlament sein können. Mir ging es in erster Linie darum, die Jugend zu unterstützen und nicht die Mädchen im Speziellen. Nachträglich kann ich sagen, dass ich von den Mädchen sehr beeindruckt war und im Nachhinein froh bin, gerade diese Erfahrung gemacht zu haben. Ansonsten engagiere ich mich nicht speziell für frauenrelevante Themen.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Mit Schrecken habe ich davon gelesen und es hat mich wütend gemacht. Selber hatte ich in meinem Umfeld bisher noch keine Berührung mit diesem Thema, was nicht heissen will, dass es nicht geschieht. Sicher könnte sich der Kanton verstärkt an der Gewaltprävention beteiligen, aber in den Gemeinden sollte diesbezüglich auch mehr gemacht werden. Anderseits ist man da näher dran und es wird schwierig.