Ulber Gaby

Gaby
Ulber
Administration, Aussendienst, im eigenen Betrieb
1965
Lantsch/Lenz
verheiratet
Belfort
CVP
Gemeindevizepräsidentin von Lantsch/Lenz
Kandidatin für den Grossen Rat

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Beispiele: Wenn Du etwas verändern willst, musst Du es anpacken.

Gemeinsam können wir etwas verändern und gestalten.

Bleibe Dir selbst immer treu und sei ehrlich mit Deinem Umfeld.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Ich bin seit 1984 in Graubünden und habe 2 Kinder aus 1. Ehe, bin beruflich fest in Lantsch/Lenz verankert, wo ich zusammen mit meinem Mann Christian Ulber ein eigenes Geschäft betreibe. Meine Freizeit verbringe ich gerne mit meinen 2 Enkeln,  mit Jassen, meinen Musikkollegen so wie auch mit Sport.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich bin seit dem Jahr 2010 im Gemeindevorstand von Lantsch/Lenz und für das Departement Bildung und Gesundheit verantwortlich. Seit 2013 bin ich zudem Gemeindevizepräsidentin. Im Jahr 2010 dufte ich das Präsidium des Primarschulverbandes Val Alvra dafora übernehmen und seit 2015 bin ich Präsidentin des Oberstufenschulverbandes im Albulatal. Seit diesem Jahr bin ich im Vorstand der Spitex Albula Churwalden und Stiftungsrätin der Stiftung für Behindertensport Biathlon Arena Lenzerheide. Von 2010-2016 war ich Delegierte des Alters- und Pflegeheims Envia in Alvaneu und bis heute im Vorstand.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Ich bin überzeugt, dass es mehr Frauen in der kantonalen Politik braucht und möchte meine langjährige Erfahrung auf kommunaler Ebene und in verschiedenen Verbänden im Kanton einbringen. Für mich steht eine gesunde Entwicklung der Schulen im Vordergrund, denn die Bildung ist die Grundlage für jedes Kind und jeden Menschen. Die Schule muss die Kinder optimal aufs Berufsleben vorbereiten. Zudem setze ich mich für die Erhaltung der romanischen Sprache ein. Für ältere Menschen muss ein würdiges Leben möglich sein, weshalb ich mich für ihre Anliegen engagiere.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Zu meinen Schwerpunkten gehört die Bildungspolitik, welche ich als Mutter und Präsidentin der Schulverbände der Oberstufe und der Primarschule im vorderen Albulatal direkt miterlebe. Zudem ist die Gesundheitspolitik für mich sehr wichtig, namentlich die Entwicklung der Altersheime im Kanton Graubünden und insbesondere in unserer Region. Sie müssen den Menschen ein würdiges älter werden in den Regionen unseres Kantons, in der Heimat, im vertrauten Umfeld ermöglichen. Dafür gilt es, die notwendigen Rahmenbedingungen auf kantonaler Ebene zu setzen, damit ein flächendeckendes, gutes Angebot mit Altersheimen, Spitex und Spitälern besteht.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Ich habe eigentlich keine Vorbilder, sondern gehe meinen Weg, den ich für richtig halte. Hin und wieder ist es interessant, von der Erfahrung von versierten Politikern zu profitieren und sich mit ihnen auszutauschen.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Zentral ist gleicher Lohn für gleiche Arbeit und gleiche Ausbildung. Frauen müssen dieselben Bildungs- und Berufsmöglichkeiten wie Männer haben und dafür auch gleich entschädigt werden. Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts darf es nicht mehr geben!

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ja, es muss aber gerade für die Wirtschaft auch umsetzbar, sinnvoll und verhältnismässig sein.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Ich bin grundsätzlich für Jobsharing und Teilzeitpensen. Was ich aber nicht befürworten kann, ist, dass Kinder, kaum sind sie auf der Welt, in einer Krippe versorgt werden. Am Morgen so früh wie möglich abgeben und abends so spät wie möglich abholen – nur damit der Wohlstand der Familie nicht zu kurz kommt. Die Familien müssen ihre Verantwortung ebenfalls tragen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Bis jetzt habe ich mich eigentlich kaum um frauenspezifische Anliegen besonders engagiert. Finde es aber eine sehr gute Sache, dass es ein Mädchenparlament gibt. Man könnte sich jedoch überlegen, ob es einen besseren Namen gibt wie z.B. Parlament für junge Frauen. Dies würde attraktiver tönen und liesse sich besser vermarkten.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Prävention ist sicher immer eine gute Sache. Wenn sich der Kanton mehr daran beteiligt, ist das sicher ein positives Zeichen auch für die Frauen: In diesem Sinne bin ich für Prävention vor Reaktion.